Las chicas del cable

Ich habe diese Serie nicht angefangen zu schauen, weil ich die Zusammenfassung gelesen habe und mir gedacht habe: was für eine tolle Geschichte. Ehrlich gesagt bin ich noch ein wenig nachdenklich was die Geschichte angeht. Ich habe auf Play gedrückt, weil ich das Bild gesehen habe und in was für einer Zeit die Serie demnach spielen muss. Ich habe einfach eine Schwäche für diese vergangenen Zeiten.

Die Geschichte an sich ist schon ziemlich wirr muss ich sagen. Immer wieder taucht irgendetwas Neues aus dem Abgrund auf. Dadurch ist es natürlich unglaublich spannend, weil man die Figuren in keiner Sekunde sicher wähnt. Ich habe die 6 Staffeln in einer sehr kurzen Zeit geschaut. Weil ich die Hoffnung nicht aufgeben wollte.

Vielleicht hätte ich irgendwann abgebrochen, weil ich das ganze Leid und die menschlichen Abgründe nicht mehr ertragen konnte. Aber Lidia Aguilar/Alba Romero (gespielt von Blanca Suarez) hat mich einfach in ihren Bann gezogen. Sie hat eine wahnsinnig starke Ausstrahlung, die einem Zuversicht gibt, dass es immer einen Weg gibt. Ich kann euch allerdings versichern, dass ich fast in jeder Folge mindestens einmal geheult habe. Und zwar herzzerreißend. Ich würde diese Serie also niemandem empfehlen, der gerade ohnehin ein wenig down ist, weil die Anatomie Klausur kacke gelaufen ist (hust hust). To be honest schnürt es mir jetzt noch die Kehle zu, weil mir die ganze Geschichte im Kopf rum spukt. Sogar eben beim Klavierspielen. Objektiv gesehen finde ich es toll, wenn Filme die erbarmungslose Realität abbilden. Vermutlich war das sogar alles noch geschönt. Ich habe das nicht mal wirklich erlebt und leide dennoch. Das zeigt aber auch wie brillant die Schauspieler sind, dass ich das Gefühl habe, dass das alles wirklich existiert hat.

!SPOILER!

Aber wenn nicht mal im Film die Heldinnen das Blatt wenden können, dann habe ich den Glauben an die Welt verloren. Ja ich weiß es ist nur ein Film. Aber mich beschleicht der schlimme Verdacht, dass auch in Realität immer das Böse gewinnt. Oh mein Gott Leute, ich muss schon wieder heulen. Puh, also wer mit sowas nicht gut umgehen kann, dem empfehle ich ernsthaft die Serie nicht zu schauen. Ich muss mal ernsthaft schauen, dass ich aus diesem Loch hier wieder rauskomme.

Übrigens musste Pablo Santos nach dem Krieg in einem winzigen Raum hinger einer doppelten Wand in der Küche ausharren. Sollten wir da nicht froh sein, dass wir nur Distanz wahren müssen? Ich glaube, wenn Corona etwas Handfestes, Greifbares, Sichtbares wäre, könnten sich viele leichter daran halten. Wenn man beispielsweise jemanden anfassen würde, der eine grüne Hand hat und dann selbst eine grüne Hand bekäme, denkt ihr nicht, dass man sehr bedacht darauf wäre sich fern zu halten? Ich weiß, das Beispiel hinkt. Schließlich stirbt man nicht von einer grünen Hand. Aber ich denke ihr versteht, worauf ich hinaus möchte.

Was denkst du?