Falling Skye – Kannst du deinem Verstand trauen? | Lina Frisch

Wer kann ein Land am besten führen? Wer hat die besten Eigenschaften, um gewisse Berufe auszuüben. Skye lebt im neuen Amerika, im Amerika der Gläsernen Nationen. Sie glaubt an das neue System, sie lebt es und sie saugt alles auf, was deren Anführerin Chloe Cremont verkündet. Eines weiß Skye bestimmt, dass sie eine Rationale ist.

Oder vielleicht doch nicht? Die Frage nach Emotional oder Rational wird Testzentrum unumgänglich. Da ist es besonders wichtig Verbündete zu haben, denen man trauen kann. Aber leider sind das nicht immer die Leute, die man am längsten kennt oder besser gesagt glaubte sie zu kennen. 

»Die Testung ist anstrengend, da will ich Ihnen nichts vormachen; aber dafür erwartet Sie nach diesem Monat ein Leben in Klarheit und der Gewissheit, wie Sie den Gläsernen Nationen den größtmöglichen Nutzen erbringen können. Ein Leben, das Sie glücklich machen wird. Vertrauen Sie unserer Einordnung, denn nach den Aufgaben werden wir Sie besser kennen als Sie sich selbst.«

Die Geschichte von Skye erinnerte mich irgendwie an die Rebellion der Maddie Freeman – eines meiner Lieblingsbücher und auch eine Dystopie. Mir gefällt die Idee des Buches sehr gut. Den Gläsernen Nationen geht es darum, die Bevölkerung in Rationale und Emotionale einzuteilen. Die Grundidee ist gar nicht schlecht. Rationale haben andere Eigenschaften als Emotionale und deswegen sind sie auch für andere Aufgaben geeignet. Jeder sollte den Beruf ausüben, der am besten zu einem passt.

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Aber stimmt es wirklich, dass nur Rationale gute Ärzte sein können? Und ist es der richtige Weg alles immer nur Schwarz oder Weiß zu sehen? Niemand ist nur das eine oder nur das andere. Es geht um eine grundsätzlich nicht schlechte Idee, die die Welt verbessern und gerechter machen sollte. Stattdessen werden die Rationalen bevorzugt und die Emotionalen gebrandmarkt. Die Bevölkerung kennt die wahren Ziele der Regierung nicht. Schwierig für Skye, denn sie versucht ja genau diesen Vorstellungen zu entsprechen – bis sie merkt, dass sie nur die Spitze des Eisbergs gesehen hat…

»Ich vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen und wünschte, ich hätte einen See, an den ich fliehen könnte, und einen Jungen, der mich wieder atmen lässt.«

Verpackt in eine Romanze liest sich die Geschichte spannungsreich und xxx und lässt doch viel Spielraum für Spekulationen, eigene Gedanken und einem Aufdecken der Missstände. Obwohl ich nicht glaube, dass uns so etwas wirklich bevorstehen könnte (anders bei Maddie Freeman!), konnte ich mich sehr gut in Skye hineinversetzen und habe mit gefiebert. Das Buch regt einen dazu an, Dinge zu hinterfragen.

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