Pretty – Ein modernes Märchen – by Georgia Clark

Ein Zaubertrank, der einem verleiht was sich – und seien mal ganz wir ehrlich – jede von uns im Geheimen wünscht: elfengleiche Schönheit, von der es schwer fällt die Augen abzuwenden. Hatten wir nicht alle schon mal diesen Traum wo unsere (zumindest in unseren eigenen kritischen Augen) kleinen Makel gänzlich verschwinden – praktisch wie ein Instagram-Filter nur in Reallife – man in einen Raum hineinkommen und sich alle Köpfe nach einem umdrehen, weil einen eine Aura umgibt, die einfach unbeschreiblich ist… Okay, ich schweife ab, aber so oder so ähnlich könnte diese Träume ausgesehen haben. Was wenn es eine Substanz namens Pretty gäbe, die genau das könnte?

Pretty aus dem Nichts

Krista Kumar fällt genau dieses Pretty eines Tages nachdem sie deprimiert von einer weiteren Feuerung eine Bar aufgesucht hatte in New York in die Hände. Ein Mädchen namens Penny, das behauptet sie zu kennen, möchte sich für Kristas Nettigkeit erkenntlich zeigen. Pennys Gesicht kommt ihr jedoch beim besten Willen nicht bekannt vor.

Trotz Skepsis nimmt Krista den kleinen Kristall-Flacon mit nach Hause und zeigt ihn ihren besten Freundinnen Willow und Evie. Alle drei stecken in einem Tief auf allen Ebenen. Weder mit der Karriere geht es steil bergauf, noch wartet abends der perfekte Liebhaber auf der Couch. Stattdessen sitzt den Dreien noch der Druck der jeweiligen Familie im Nacken und das Gefühl sie irgendwie stolz machen zu müssen. Da kommt ein lebensveränderndes Elixir gerade recht.

Während Evie auf Ethik und Moral beharrt, schnappt sich Willow das unscheinbare Fläschchen und nimmt kurzerhand einen Tropfen davon ein. Das Ergebnis ist atemberaubend. Willow hat sich so verändert, dass nicht mal ihre engsten Vertrauten sie auf den ersten Blick erkennen können: ebenmäßige Haut, tiefgründige Augen, glänzende Haare und ein Wahnsinnskörper. Caroline ist geboren. Von nun an untersteht sie dem Druck eines Doppellebens. Und was wenn sie ihre Pretty-Figur lieber mag, als ihr wahres Ich.

„Immer wieder sagte sie sich, dass Aussehen nicht so wichtig war. Doch tief im Inneren wusste sie, dass sie so dachte, weil das Aussehen nicht wichtig sein durfte. Weil sie selbst nicht gutaussehend war.“ 

Pretty und seine Folgen

Wir alle kennen den Spruch „Wer schön sein will, muss leiden“. Auch das mysteriöse Wundermittel bringt Nebenwirkungen mit sich. Wer „pretty“ sein will, macht erst einmal eine haarsträubende Verwandlung durch. Es kehrt im wahrsten Sinne des Wortes das Innere nach außen, sodass danach erst einmal eine sehr sehr gründliche Badreinigung angesagt ist.

„Aber konnte das Pretty ihr Leben verbessern?“ 

Doch all das lässt sich verkraften, wenn man die positiven Effekte bedenkt. Alles was vorher auf Biegen und Brechen nicht hinhauen wollte, fliegt den Freundinnen dank des Pretty nun mit einem Fingerschnipsen zu. Ihre Schönheit öffnet den Drei Tür und Tor für vieles, wovon sie vorher trotz harter Arbeit nicht einmal zu träumen vermochten. Aber ist das wirklich so simpel und ist es damit auch getan?

Wie mir »Pretty« gefällt

Als ich zuerst den Klappentext gelesen habe, konnte ich es kaum erwarten mit dem Lesen anzufangen. Ich fand die Idee eines modernen Märchens erfrischend und vor allem abwechslungsreich. Deshalb war ich natürlich super gespannt, was es mit diesem geheimnisvollen Elixier auf sich haben würde. Mit Details würde ich auch rasch versorgt, und so las ich immer weiter, um endlich an die Stelle zu kommen, an der die drei erwischt würden oder auch selbst zu der Erkenntnis gelangen würden, dass es jetzt langsam mal reicht. Leider war ich dann auch schon am Ende angekommen. Zwar haben sie am Ende ihre Entscheidung getroffen. Ich persönlich hatte ich mich aber besonders auf die Reflexion über dieses ganze Beauty-Thema gefreut, und die kam leider ziemlich zu kurz. Denn es wird hauptsächlich bei Evie sehr genau beschrieben, wie sie zu diesem ganzen Schönheitswahn steht. Ihre Kritik daran wird auch deutlich als sie versucht sich in ihrer Rolle als Moderatorin über die Regeln des Senders voll überschminkt und in den neuesten Designerklamotten aufzutreten hinwegzusetzen. Daher hatte ich vor allem von Evies Seite auf mehr Überzeugungskraft gehofft und, dass sie wirklich etwas verändern würde. Für mich bleib diese innere Zerrissenheit leider zu sehr an der Oberfläche. Ich hatte erwartet, dass die Moral von der Geschichte deutlicher sein würde und eher weg von dem herkömmlichen „Wer hübsch ist hat es einfacher“, was in der Form allerdings nicht erfüllt wurde.

Trotz alledem finde ich die Story an sich sehr cool, auch wenn es mir manchmal ein bisschen zu durcheinander war mit drei Hauptcharakteren, aber die Betonung liegt an der Stelle wirklich auf manchmal. „Pretty“ ist wirklich etwas Neues und regt auch zum Nachdenken an. Auf jeden Fall zu empfehlen, auch wenn man sich nicht auf die ultimative Spannung gefasst machen darf.

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Über die autorin
Georgia Clark wurde in Australien geboren und lebt jetzt gemeinsam mit ihrer Freundin in Brooklyn, New York. Sie ist Autorin von Romanen und Drehbüchern, und schreibt außerdem für eine Vielzahl von Frauen- und Lifestylemagazinen. pretty ist ihr erster Roman für Erwachsene.
Erfahrt mehr über die Autorin auf der Webseite von Georgia Clark.
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LYX VERLAG

PAPERBACK
FRAUENROMANE
541 SEITEN
ALTERSEMPFEHLUNG: AB 16 JAHREN
ISBN: 978-3-7363-0462-8
ERSTERSCHEINUNG: 29.09.2017

12,90 € inkl. MwSt.

Schaut euch auch meinen vorherigen Beitrag, die Rezension zu »Wir zwei in neuen Welten« von Kate Ling, an!
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