Handschuhe đŸ§€ fĂŒr warme HĂ€nde selber Stricken – ganz einfach

Im Winter kann jeder warme HĂ€nde gebrauchen. Deshalb habe ich heute eine Anleitung fĂŒr euch wie ihr FĂ€ustlinge ganz leicht selber stricken könnt. Dieses Projekt ist etwas fĂŒr AnfĂ€nger, aber auch fĂŒr jemanden, der schon lĂ€nger gerne strickt und nach einem kleinen Projekt sucht. Dauert gar nicht lange und hĂ€lt die HĂ€nde schön warm. Wenn man etwas Übung hat, kann man sie auch als Geschenke fĂŒr Freunde stricken. DarĂŒber freut sich garantiert jeder.

DafĂŒr braucht ihr:

. Stricknadeln zum Rundstricken

. Wolle

. Stopfnadel

. Schere

. Maßband

ZunĂ€chst solltet ihr euch auf dem Etikett der Wolle darĂŒber informieren, welche NadelstĂ€rke empfohlen wird. Insbesondere bei Handschuhen neige ich jedoch dazu diese Angabe zu ignorieren und strebe eine NadelstĂ€rke weniger an. Denn bei Handschuhen ist es ja wichtig, dass sie unsere HĂ€nde warm halten, und um das zu erreichen, möchte ich ein möglichst dichtes und enges und kein lockeres Strickbild erhalten. Deshalb nehme ich einfach eine geringere NadelstĂ€rke.

  1. Maschenprobe: ZunĂ€chst nehmt ihr euch das Maßband zur Hand und messt den Umfang eures Handgelenks ab und schreibt ihn auf. Bei mir sind das ca. 18 cm. Dann macht ihr eine Maschenprobe. Was bedeutet Maschenprobe? Bei einer Maschenprobe findet ihr heraus, wie sich die Wolle in Zusammenspiel mit NadelstĂ€rke und Muster, das ihr zu stricken vorhabt, verhĂ€lt. Dazu nehmt ihr 10M auf und strickt 10 Reihen. Wenn ihr damit fertig seid, nehmt ihr euch das Maßband zur Hand und messt das ProbestĂŒck ab. Dabei kann es hilfreich sein es ein wenig zu dehnen, es kommt darauf an wie eng ihr den Handschuh haben möchtet. Bei mir ergibt die Maschenprobe ca. 9cm. Darum rechne ich: 10M : 9cm = 1,1 1,1 x 18cm = 19,8M Die Zahl, die ihr als Ergebnis rausbekommt, ist die Anzahl der Maschen, die ihr aufnehmen mĂŒsst. Dabei mĂŒsst ihr nur darauf achten, dass die Maschenanzahl mit eurem Muster ĂŒbereinstimmt.
  2. Aufnahme der Maschen: Das Muster, mit dem wir den Handschuh beginnen wollen, ist das typische BĂŒndchenmuster. Das heißt, im Wechsel wird eine Masche rechts verschrĂ€nkt gestrickt und eine links. Meinem Beispiel folgend nehme ich also 21M auf, von denen ich 2 zusammen stricke, damit kein Loch entsteht. Somit habe ich eine Maschenanzahl von 20M auf meinen Nadeln.

Fertiges BĂŒndchen im Rippenmuster BĂŒndchen stricken: Jetzt könnt ihr loslegen. Eine Masche re verschrĂ€nkt, eine li, eine re verschrĂ€nkt und so weiter. Durch das rechts verschrĂ€nkte einstechen und Stricken in die Maschen wird das BĂŒndchen sehr schön elastisch. Ich empfehle euch auf jeden Fall eine Strichliste anzulegen, um den Überblick zu behalten wie viele Reihen ihr schon gestrickt habt. Dabei dĂŒrft ihr die Reihenanzahl fĂŒr das BĂŒndchen natĂŒrlich so festlegen wie es euch am besten gefĂ€llt. Ich persönlich habe mich fĂŒr 14 Reihen entschieden, weil ich das BĂŒndchen nicht umkrempeln möchte.

  1. Nun strickt ihr re M allerdings mĂŒsst ihr nun 4M dazu aufnehmen oder eben soviel, dass eure Hand hinein passt. Danach strickt ihr ganz normal re M weiter und zwar 8 Reihen hoch. In der 9. Reihe nehmt ihr euch ein zweites WollknĂ€uel zur Hand, am besten in einer anderen Farbe. Die ersten 3M strickt ihr mit der neuen Farbe, dann kehrt ihr mitten in der Reihe um und strickt die 3M wieder zurĂŒck. Das wars erst mal zum Daumen. Den lasst ihr erst Mal links liegen – oder rechts, je nachdem – und strickt ganz normal Runden in re M bis wir zu den Abnahmereihen kommen. Bei mir sind das 24 Reihen bis ich mit dem Abnehmen beginne. Wenn das beim eigenen Körper nur genauso einfach wĂ€re wie beim Stricken von Handschuhen

  2. Wenn ihr die 24 Reihen gestrickt habt, könnt ihr mit den Abnahmereihen beginnen. Das bedeutet, die 25. Reihe ist eure erste Abnahmereihe. Die erste Masche strickt ihr wie gewohnt ganz normal rechts und die nĂ€chsten zwei Maschen werden rechts verschrĂ€nkt zusammengestrickt. Wie strickt man rechts verschrĂ€nkt zusammen? Ihr nehmt die zweite Masche ab wie zum rechts stricken und die dritte wie zum links stricken und strickt dann diese beiden Maschen zusammen bis ihr links bei den letzten drei Maschen ankommt. Auch dort strickt ihr zwei Maschen zusammen und eine ganz normal. Dann dreht ihr die Arbeit um und wiederholt das ganze nochmal genauso. Die nĂ€chste Reihe strickt ihr ganz normal, also immer eine Abnahmereihe im Wechsel mit einer ganz normalen. Ich mache insgesamt vier Abnahmereihen und die restlichen Maschen verbinde ich oben mit einer Stopfnadel. Manche ziehen diese Maschen einfach zusammen, aber ich verbinde lieber die sich gegenĂŒberliegenden Maschen miteinander, weil es einfach schöner ausschaut.
  3. Da ihr das GrundgerĂŒst nun fertiggestellt habt, könnt ihr euch nun dem Daumen zuwenden. Ihr stecht mit der Nadel in die drei Maschen ein, die ihr zuvor mit der zweiten Farbe gestrickt habt. Dazu nehmt ihr noch zwei weitere Maschen auf die Nadel aus dem Muster dazu und verdreht sie dabei ein wenig, damit keine Löcher entstehen. Ihr habt nun also 10M aufgenommen. Eigentlich könntet ihr den Faden als Platzhalter zu diesem Zeitpunkt schon entfernen, ich wĂŒrde allerdings empfehlen noch ein wenig zu warten bis ihr sicher sein könnt, dass alles passt. Im weiteren Verlauf einfach zehn Reihen hochstricken (oder halt so lang wie euer Daumen ist) und dann mit den Abnahmen beginnen. Je nachdem wie groß der Daumen ist mĂŒsst ihr mehr als ich aufnehmen. Mein Rat: einfach unterm Stricken öfter mal hineinschlĂŒpfen und ausprobieren, ob es sich angenehm anfĂŒhlt. Dabei solltet ihr euch auf jeden Fall mehr auf euer BauchgefĂŒhl verlassen als auf eure feinsĂ€uberlich mit spitzem Bleistift erstellten Berechnungen. Dabei gilt: Probieren geht ĂŒber Studieren.
  4. Die Stopfnadel braucht ihr nicht nur zum zusammen nĂ€hen sondern auch zum vernĂ€hen. Dabei gehe ich gerne kreuz und quer durch die Maschen, damit auch wirklich alles hĂ€lt. Dabei mĂŒsst ihr aufpassen, dass man es außen nicht sehen kann und der Tragekomfort auch weiterhin gewĂ€hrleistet ist. Beim Knoten (beim Verbinden von zwei unterschiedlichen Farben oder wenn ein KnĂ€uel nicht ausreicht) mache ich den ersten Knoten immer relativ locker und erst die folgenden Knoten fester, damit sich keine UnregelmĂ€ĂŸigkeiten im Muster ergeben.

Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Ausprobieren und tut mir einen Gefallen und verzweifelt nicht, wenn es beim ersten Versuch nicht funktioniert. Bei der Gestaltung solltet ihr eurer KreativitĂ€t freien Lauf lassen. Stellt euch zum Beispiel verschiedene Farben zusammen, so könnt ihr das BĂŒndchen und den Daumen andersfarbig stricken. Außerdem zaubere ich mit der Stopfnadel gerne Muster oder Worte zur Verzierung auf die FĂ€ustlinge. Wie das funktioniert erfahrt ihr in meinem nĂ€chsten Artikel.

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