Der Nächste bitte! | Un plan parfait

Isabelle ist seit 10 Jahren glücklich mit ihrem Traummann Pierre. Einfach alles an ihrer Beziehung ist perfekt. Doch Isabelle wünscht sich sehnlichst Kinder mit ihrer großen Liebe. Allerdings ist Pierre der Meinung, dass sie dazu erst verheiratet sein müssten. Aber Isabelle kann ihn nicht heiraten, weil das bedeuten würde, ihn zu verlieren. Denn in ihrer Familie gibt es eine kuriose Tradition: erst die zweite Ehe hält für immer, die erste geht jedoch immer in die
Brüche.

Isabelle und Pierre in ihrer perfekten Ehe auf dem Weg zum Tennis

Gemeinsam mit ihrer Schwester Corinne schmiedet sie einen Plan, der den Fluch brechen soll. Heimlich fliegt sie nach Koppenhagen, damit die dort einen fremden Mann heiratet, nur um sich sofort danach wieder scheiden zu lassen. Denn dann wäre Pierre ja der Zweite. Der bestellte Ehemann taucht jedoch nicht auf. Doch Isabelle ist wild entschlossen sich nicht von ihrem Plan abbringen zu lassen.

Der Nächste bitte!*

Es muss also ein Ersatzmann her. Auf den Rat von Corinne hin beschließt sie den erstbesten Volltrottel zu heiraten, der ihr in die Quere kommt.

Isabelle und Jean-Yves bei der Hochzeit in Nairobi am Fuße des Kilimandscharo
Isabelle und Jean-Yves bei der Hochzeit in Nairobi

Das stellt sich jedoch als eher schwieriges Unterfangen heraus, denn Isabelles Wahl fällt ausgerechnet auf den Reiseführerschriftsteller Jean-Yves, der sich als etwas eigentümlich heraus stellt und Isabelle den letzten Nerv raubt. Isabelle legt sich mächtig ins Zeug und findet sich irgendwann auf der anderen Seite der Welt auf einer turbulenten Reise vom Kilimandscharo über Moskau wieder. Doch ist es wirklich so einfach das Schicksal zu überlisten?

Cast

♠ Diane Kruger…………………………………Isabelle

♠ Dany Boom…………………………………..Jean-Yves

♠ Alice Pol…………………………………………Corinne

♠ Robert Plagnol…………………………….Pierre

Eckdaten

FSK 6

104 Minuten

Regie: Pascal Chaumeil

Hier auf DVD* und Blu-ray* erhältlich!

Geballter Humor

Es war mal wieder so ein Abend, an dem nichts an Filmen im Fernsehen lief, bei denen man laut „Ja!“, schreit, „den wollte ich ja die ganze Zeit schon mal gucken!“ Ich tappte also wahllos von vorne nach hinten durch das Programm und umgekehrt. Schließlich blieb ich wieder auf meinem Lieblingssender ONE hängen, hatte aber zunächst keine hohen Erwartungen. Denn bei einer romantischen Komödie muss ich herzhaft und möglichst ununterbrochen (nein Spaß, aber schon sehr oft!) lachen können, und das ist bei französischen Filmen meist leider gar nicht der Fall. Vielleicht haben die Franzosen einen anderen Humor. Ich würde aber sagen, Pascal Chaumeil ist es gelungen micht mit seiner Komödie vom Gegenteil zu überzeugen.

Isabelle und Jean-Yves am Fuße des Kilimandscharo, weil Jean-Yves den Schlüssel stecken lassen hat und das Auto gestohlen wurde.

Allein die Idee, die Hauptgeschichte von Corinne erzählen zu lassen und somit in einen Nebenschauplatz einzubetten, fand ich schon toll. Auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass ich am Anfang dachte: Was für ein komischer Film. Warum heult diese Frau die ganze Zeit? Und warum sitzt sie mit beim Weihnachtsessen, wenn sie gar nicht zur Familie gehört?

Wenn man den Film aber kennt, dann weiß man, dass dies ein sehr genialer Anfang für einen Film ist. Die Frau weint nämlich, weil sie frisch geschieden ist und es das Ende der Welt für sie bedeutet. Um ihr Trost zu spenden und das Tränenmeer, das den Weihnachtsschmaus doch eher stört, endlich zu stoppen, erzählt Corinne die Geschichte von Isabelle und Pierre und der Sache mit den zweiten Ehen. Man springt also zwischen Gegenwart (dem Weihnachtsessen) und Vergangenheit (Isabelles Kampf mit dem Schicksal) hin und her.

Das frisch afrikanisch-vermählte Paar in Moskau

Zu den ohnehin schon etwas bizarren Erlebnissen von Isabelle – wie, dass sie auf dem Flug nach Nairobi, den sie spontan für 3000€ bucht, um Jean-Yves hinterherzureisen, bei dem Versuch einen Sitzplatz neben Jean-Yves zu ergattern, ihren Business-Class Platz gegen einen in der Economy tauscht. Jean-Yves, der neben ihr steht, nimmt den geschenkten Business-Class Platz natürlich mit Freuden an – addieren sich dadurch nun auch nich die meist etwas unangebrachten Kommentare von Corinnes zweitem Ehemann.

Isabelle und Jean-Yves auf dem Weg zur Schwerelosigkeit

Der Film lebt von Spontanität, von Verrückheit und davon im Moment zu leben. Davon man selbst zu sein. Und das in Zusammenspiel mit Humor macht den Film unschlagbar – auch wenn manche sagen mögen, er sei etwas wirr. Dann einfach die Geschwindigkeit vom Gehirn ein wenig hoch stellen 😉

Wen hätte ich gespielt?

Ich hätte unglaublich gerne Jean-Yves gespielt. Er ist komplett in seiner eigenen Welt und schert sich nicht darum, was die Leute über ihn denken. Zum Leben braucht er nicht viel, denn er setzt andere Schwerpunkte. Selbst als Isabelle alles versucht, um ihn davon zu überzeugen, es sei eine Qual mit ihr verheiratet zu sein, ist er zwar traurig, wenn seine Sachen kaputt gehen, aber er ist dennoch nie böse auf sie. Das fasziniert mich an seinem Charakter.

Wenn ich mir eine Frauenrolle aussuchen müsste (denn ich bin ja eine), dann wäre ich Corinne.

 

Was denkst du?