Ein Gastbeitrag von @kinderleibundseele (Dr. Nikola Klün)
Wir Ärzte in der Kindermedizin wollen und dürfen nicht nur „einfach Ärzte“ sein. Als Kinderarzt muss man mit den anspruchsvollsten, ehrlichsten und tapfersten Patienten umgehen, unseren Kindern.
Jedes Kind ist unterschiedlich und braucht deswegen auch einen ganz anderen Arzt: das eine Kind möchte einen Clown, das nächste einen Showmaster, das dritte braucht einen Vorleser und das wieder nächste möchte erst mal ganz vorsichtig kennengelernt werden. Als guter Kinderarzt schlüpft man in all diese Rollen und versteckt dahinter ein bisschen Medizin. Die kleinen Patienten bemerken sofort, wenn man nicht bei der Sache ist, es eilig hat oder nicht ganz die Wahrheit sagt. Sie brauchen das von uns, was wir als Erwachsene manchmal verlernen: im Moment zu sein und wahrhaftig zu sein.
Ganz nebenbei sollten wir als Kinderärzte die Eltern „abholen“ und mit ins Boot holen und die Supermamas und Superpapas in den Eltern aktivieren: denn je weniger Angst die Eltern vorm Kinderarzt haben, desto weniger haben es auch die Kinder. Als Kinderärzte behandeln wir natürlich viel Fieber, Schnupfen und Heiserkeit, impfen und machen die berühmten U-Untersuchungen. Wir begleiten die Familien über viele viele Jahre und sind im besten Fall eine Vertrauensperson.
Du siehst, als Kinderarzt ist man ein bisschen Arzt, aber vor allem ist man viel mehr und genau deswegen liebe ich diesen Beruf: er wird nie langweilig.